Samstag, 29.09.2001
Lore und Petra sind schon mit der Frühmaschine von Hannover nach
Split geflogen und empfangen uns am späten Abend (Maschine hat Verspätung,
landet erst gegen 23.00 Uhr) mit Wein und einem kleinen Imbiss. Sie haben
das Schiff übernommen und schon alles vorbereitet. Wir (Georg, Irmtraud,
Markus, Uno und Anita) packen schnell unsere Sachen in die Kabinen und
sitzen dann noch alle gemütlich in der Flicht. Dabei schauen wir
auf die beleuchtete Kulisse von Trogir. Es ist schön, wir freuen
uns alle, denn es ist gutes Wetter angesagt. Unsere drei Jüngsten
entscheiden sich, die Mittelwand in den vorderen Kabinen zurückzulassen.
Damit entsteht vorn eine regelrechte Liegewiese (kann nichts passieren;
die Mädels liegen im Schlafsack. Na, wenn das man stimmt???)
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Sonntag, 30.09.2001
Es klappt schon alles bestens: Uno kocht, wie immer, Kaffee; Petra hat
die Bordkasse übernommen, holt schnell frisches Brot; Lore bereitet
den Rest für ein kräftiges Frühstück vor. Petra sammelt
pro Nase erst einmal 200 DM ein, denn hier ist eine gute Gelegenheit zum
Eintauschen von DM in Kuno. Georg kümmert sich um das Auschecken,
und um 11.00 Uhr können wir endlich auslaufen. Unser Törn geht
nach Milna, direkte Entfernung 18 sm, aber wir müssen kreuzen und
kommen deshalb auf ca. 30 sm. Der Wind kommt aus südwestlicher Richtung.
Gegen 17.00 Uhr laufen wir in Milna ein und legen an einem ordentlichen
Steg an. Zwei Schiffe (wir sind insgesamt fünf) liegen schon fest.
Nach dem obligaten Einlaufdrink und einem kleinen Imbiss machen wir einen
Spaziergang durch den sonntäglichen Ort; es ist überall ruhig.
Die Luft ist ziemlich heiß. Auf dem Rückweg kaufen wir noch
Obst ein. Lore zaubert ein Abendbrot (Cevapcici). Die anderen Schiffsbesatzungen
gehen zum Essen an Land. Abends sitzen wir in lustiger Stimmung an Bord.
Heute ist es bewölkt- mit sonnigen Abschnitten - gewesen; aber ab
morgen kommt Sommerwetter.
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Montag,
1.10.2001
Es stimmt, die Sonne scheint warm. Nach dem Frühstück gehen
Lore, Petra und Irmtraud joggen. Uno und Anita schneiden Obst für
einen leckeren Salat. Gegen 10.00 Uhr legen wir ab. Wir wollen zur Insel
Scedro segeln. Unterwegs machen wir erstmal eine erfrischende Badepause.
Es ist traumhaft schön. Wir haben einen Weg von 25 sm vor uns, und
es ist kaum zu glauben, wir finden einen B lister im Vorschiff. Lore hat
das Segel für ihren Mann geordert! Haha! Die Männer setzen mit
Freude das wunderschöne Tuch, und in halbstündigem Wechsel darf
jeder mal ans Ruder. Es wird eine herrliche Segelei. Die Crews der anderen
Schiffe schauen ein wenig neidisch zu uns herüber. Es ist klarer,
blauer Himmel. In der Bucht gibt es keine Einkaufsmöglichkeit. Wir
liegen vor Anker, können wunderbar baden. Abends kocht Lore ganz
lecker. Später sitzen wir fröhlich in der Plicht und schauen
in den Abendhimmel. Es ist traumhaft schön und ganz still in der
Bucht. Unsere Windlichter (angeblich Grablichter) strahlen ein warmes
Licht aus.
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Dienstag, 2.10.2001
Nach einem ausgiebigen Bad vor dem Frühstück, Wasser 26°
C, einfach himmlisch, lichten wir gegen 10.00 Uhr den Anker. Uno ist übrigens
unser Ankerfuzzi! Heute geht es nach Korcula auf der schönen gleichnamigen
Insel. Korcula ist eine interessante, von Mauern umgebene Stadt.
Es herrscht schwacher Wind; wir müssen teilweise motoren; sonst haben
wir eine leichte Kreuz; direkter Weg 20 sm; zurückgelegter Weg 36
sm. Der Himmel ist strahlend blau, die Sonne wärmt gut. Badeanzugwetter,
es wird viel Sonnenmilch verbraucht. Wir gehen jugoslawisch-kroatisch
essen; es ist nicht so "dolle"; Lore kann es viel besser. Doch
der Blick von der Stadtmauer aufs Meer im Mondenschein ist romantisch.
Oh, es gibt noch eine Riesenfete, denn unsere Petra hat Geburtstag. Über
35 Leute tummeln sich auf unserem Schiff. Es wird gesungen und gelacht.
Fritz und Heinz musizieren. Die Luft ist schön warm; wir haben Spaß
bis 4 Uhr morgens. Das bedeutet wenig Schlaf und Restalkohol, aber wir
sind alle gut drauf
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Mittwoch, 3.10.2001
In Deutschland ist heute Feiertag. Ach, wir haben jeden Tag einen. Dass
wir das noch erleben dürfen! Wir verschlafen erstmal, aber dann wird
klar Schiff gemacht, und ein großer Einkauf wird getätigt.
Na, wir schaffen es dennoch, gegen 10.30 Uhr abzulegen. Nach 27 sm bei
blauem Himmel und absoluter Flaute erreichen wir die traumhafte Bucht
von Okuklje vor Mljet. Zwischendurch haben wir zweimal in stahlblauem
Wasser gebadet, danach gedöst.
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Der
Liegeplatz hier ist kostenlos, wenn wir das Lokal "Okuklje" gegenüber
der Bucht aufsuchen. Mit der Crew der "Catherine 22" (Skipper
Andreas Christiansen) gehen wir frischen, gegrillten Fisch mit guten Zutaten
essen. Das Licht der Taschenlampen fuhrt uns durch die dunkle Nacht zu den
Schiffen zurück. In guter Stimmung bekommen wir noch einige Schlenderschlucke
auf der "Catherine 22 " . Wir sind alle etwas müde, vor allem
unser Skipper, der ja tagsüber nicht dösen durfte. Es ist ruhig
in der Bucht, nichts stört die Nachtruhe.
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Donnerstag,
4.10.2001
Heute segeln wir nach Dubrovnik. Uno und Anita sind aufgeregt, weil sie
1983 vor der Zerstörung schon einmal da waren. Wir verlassen um 8.00
Uhr die Bucht vor Mljet, frühstücken draußen, während
wir einfach das Boot treiben lassen. Danach baden wir mit den Delphinen
(wir sehen fast täglich welche); es stimmt tatsächlich, wir
sehen wunderbare Bilder, Schwertfische springen mehrere Male aus dem Wasser.
Die Natur ist hier so wunderschön; überall grüne Hügel,
das blaue Wasser lockt ständig zum Schwimmen (Luft 26° C, Wasser
22 - 25° C). Es kommt leichte Brise gegenan auf. Das Wetter ist wieder
traumhaft schön. Wir motoren nun der Sonne entgegen (9.45 Uhr). Bis
Dubrovnik sind es 19 sm. Diese Stadt ist der bekannteste Ferienort der
Adria-Ostküste. Im Krieg 1991 - 1995 wurde die Stadt von Serben beschossen;
über 400 Häuser und ihre Dächer wurden beschädigt.
Wir motoren an der Küste des Festlandes entlang und schauen in den
Hafen von Dubrovnik. Die Kriegsschäden sind weitgehend beseitigt.
Wir sind begeistert. Doch wir wollen jetzt erst zurück zu einer idyllischen
Badebucht. Es ist herrlich, im blau-grünen Wasser zu schwimmen. Wir
beschließen, hier schon um 15.00 Uhr zu speisen (im wahrsten Sinne
des Wortes), um abends Zeit für Dubrovnik zu haben. Lore zaubert:
Champignonhähnchen in Sahnesoße, Bohnensalat und zum Nachtisch
gebratene Banane mit Honig; fantastisch und so schmackhaft. Gegen 17.00
Uhr legen wir in der Marina von Dubrovnik an. Insgesamt heben wir heute
25 sm zurückgelegt. Wir machen uns alle landfein, und gegen Abend
fahren wir mit dem Stadtbus in die Altstadt und sind fasziniert. In der
Kneipe auf dem Felsen mit dem Blick auf Meer trinken wir jeder ein großes
Bier, denn es ist immer noch sehr warm. Nach der Rückkehr an Bord
sind wir fröhlicher Stimmung. Unsere drei Jüngsten schwärmen
von ihrem Vorschiff und werden, glaube ich, darum beneidet. Markus kann
sich gut behaupten und schiebt oft witzige Sprüche heraus. Unsere
Crew ist schon toll. Wir lachen herzlich. Doch es gibt ein jähes
Ende der Feier, weil ein überforderter Hafenlieger unflätig
darauf hinweist, dass er sich gestört fühlt!!! Wollen wir ihn
"Kiel holen"? Übrigens. Heute hatte unser Skipper die Gelegenheit,
zwischendurch zu dösen.
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Freitag, 5.10.2001
Es regnet etwas, deshalb frühstücken wir um 8.30 Uhr unter Deck.
Fröhliche Stimmung. Heute bleiben wir in der Marina und wollen noch
einmal die Altstadt besuchen. Wir beginnen mit einer Wanderung auf der
Mauer rund um die Stadt und können genau erkennen, welche Dächer
nach dem Krieg erneuert worden sind. Draußen liegen die Kreuzfahrtschiffe
vor Anker, und die Menschen werden mit kleinen Booten in den Altstadthafen
geschippert. So herrscht reges Treiben in Dubrovnik. Anfangs ist der Himmel
noch bedeckt. Ich denke: "Nicht schlecht für einen Stadtbummel".
Doch schon auf der Mauer wird es heiß; Durst!!! Das Mittelmeer liegt
ruhig und glitzernd vor unseren Augen. Wir genießen und staunen!
Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einer höher gelegenen Straße
macht jeder seinen eigenen Stadtbummel. Es gibt so viel zu betrachten.
Wir spazieren über Marmorsteine durch die Prachtstraße, und
Uno spendiert Anita ein Paar schöne Schuhe. Lore bekommt von ihrenm
Georg edlen Schmuck. Es ist aufregend, aber dennoch sind wir abends froh,
wieder an Bord zu sein. Ein heißer Tag! Lore und Petra verwöhnen
uns mit einem guten Abendessen und viel Wein aus dem Demion. Oh, der Tomatensalat
ist köstlich! Unser Georg ist ziemlich erkältet. Wir müssen
ihn pflegen, aber dennoch haben wir ein gemütliches Beisammensein
an Bord.
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Samstag, 6.10.2001
Lore geht zum Schwimmen, denn in der Marina ist ein Swimmingpool. Gegen
8.00 Uhr wird es im Schiff lebendig. Wir haben ein gemütliches Frühstück
unter Deck. Lore und Petra bereiten nebenbei einen köstlichen Kartoffelsalat
vor. Gott sei Dank, Georg geht es wieder besser. Lore und Petra gehen
zum Einkaufen. Gegen 10.00 Uhr legen wir ab, um zur Tankstelle zu fahren.
17 Betriebsstunden zeigt unser Motor bisher an. Wir müssen etwas
warten. Es ist heiß;M der Skipper erlaubt Anita, noch eben in den
Pool zu springen. Inzwischen sind Lore und Petra zurück. Um 10.40
Uhr starten wir zu neuen Ufern. Leider fängt es fürchterlich
an zu regnen. Doch es bessert sich. Gegen 13.30 Uhr setzen wir die Segel,
unter Deck wird gebrutzelt. Es gibt gebratene Spaghetti und tatsächlich
- einen Obststrudel mit Sahne. Unfassbar, und das beim Segeln. Später
tuckern wir in die Bucht von Sobra, aber es ist enttäuschend, menschenleer.
Nach einem Ankerversuch, gerade über einem Kabel, entschließen
wir uns nach Rücksprache mit den anderen Crews, zurück zu laufen
in die uns bekannte Bucht von Okuklje. Wir legen an derselben Mooring
wie vor Tagen an, wollen an Bord Fisch und Kartoffelsalat essen, melden
uns aber, weil wir einen kostenlosen Liegeplatz haben wollen, zu Wein
und Palatschinken beim Wirt an. Petra ist übrigens glücklich,
wenn sie eine Mooring heben darf, deshalb wird sie ab jetzt Mooringprinzessin
genannt (Ausdruck kommt, glaube ich, von Markus). Es gibt einen Anlegeschluck
aus kleinen Pappbechern. Ach, es ist schön hier!!! Um 17.00 Uhr liegen
wir fest und haben ungefähr 27 sm zurückgelegt, es war wenig,
fast gar kein Wind, der Motor hat tüchtig Strom erzeugt! Naja, brauchen
wir ja für den Kühlschrank! Nach dem Lokalbesuch sind alle etwas
müde und gehen relativ früh in die Koje.
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Sonntag, 7.10.2001
Um 8.00 Uhr läutet Markus die Kirchenglocken auf dem Berg, und der
jüngere Anteil der Crew schmettert von oben den Kanon "Wachet
auf, wachet auf, es kräht schon der Hahn". Georg und Uno bereiten
mit Anitas Hilfe das Frühstück vor, die Sonne kommt langsam
über den Berg, es wird wohl wieder warm, und wir freuen uns aufs
Baden. Allerdings wünschen wir uns auch mal ein bisschen Segelwind.
Lore ist etwas traurig, weil der Backofen nicht in Ordnung ist, na, vielleicht
finden wir doch eine Lösung dieses Problems. Um 9.10 Uhr lichten
wir den Anker, unser Törn soll zur Insel Lastovo gehen, ca. 42 sm
zum Hafen Veli Lago. Um 10.20 Uhr wird eine Zieländerung ausgesprochen.
Wir wollen nach Lumbarda segeln, liegt an der Ostküste von Korcula.
Es herrscht wenig Wind, kaum 1,6 Kn, wäre ein Blistertörn. Inzwischen
ist es 12.30 Uhr, und Markus meint: "Lass uns mal was in die Figur
schmeißen. Gewicht aus dem Kühlschrank verteilen". Er
hebt den Kühlschrankdeckel und sagt zu Lore: "Halt mal die Klappe".
Oh, Oh!! Gegen 17.00 Uhr laufen wir in den schönen Hafen von Lumbarda
ein. Alle 5 Schiffe liegen nebeneinander. Die anderen gehen an Land zum
Essen, bei uns ist Salattag mit Knobibrot- Sehr lecker. Lore und Petra
finden beim Spaziergang einen privaten Weinbauern und probieren; sie kommen
in froher Stimmung zurück und erzählen angeregt. Am nächsten
Tag wird Wein gekauft. Klaus Dannemann und Uno kriegen zu Lores Freude
den Backofen wieder in Gang.
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Montag, 8.10.2001
Gegen 8.00 Uhr frühstücken wir an Deck. Es ist schon sehr warm.
Lore, Georg und Petra gehen zum Einkaufen. Heute hat Annelie Christiansen
Geburtstag. Ob es wohl wieder eine Fete gibt? Unser Törn geht heute
nach Lastovo, ca. 20 sm. Nach angenehmem Baden in einer nahe gelegenen
Bucht segeln wir um 11.15 Uhr bei Windstärken von 3-4 Bft. in Richtung
Lastovo. Ein Blistersetzen gelingt aus verschiedenen Gründen nicht.
Zwischendurch regnet es etwas. Gegen 15.00 Uhr werfen wir in der Bucht
Anker. Anlegeschluck heute: Tee mit Rum. Das Wetter ist trübe, aber
warm Lore hat schon 2 Stunden geschlafen und setzt nun ein Huhn auf den
Herd. Es gibt Hühnersuppe und frikassee. Nachtisch gebratene Banane
einfach köstlich. Fünf
von der Crew fahren mit dem Dingi rüber zur Geburtstagsfeier. Uno
und Anita machen Ankerwache. Es ist ein etwas "ruscheliger"
Abend, aber wir haben ja zwei Anker gelegt. Unter Deck ist es gemütlich.
Lore und Georg kommen rechtzeitig zu einem Klönschnack zu viert zurück.
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Dienstag, 9.10.2001
Wir baden vor dem Frühstück, das ist wunderbar. Heute Nacht
hat es ziemlich geregnet. Gegen 10 Uhr laufen wir aus nach Vela Luka (ca.
20 sm). Der Wind kommt achterlich, es ist eine ziemliche Schaukelei. Später
gibt es ein Regattasegeln mit der Aries (Gerolds Crew), zwischendurch
wird es fast dramatisch. Gegen 15 Uhr liegen wir an der Pier, Superanlegemanöver!
Viele Segler laufen noch nach uns ein. Schöne Hafenanlagen! Ein Spaziergang
auf der Promenade lohnt sich, trotz der Hitze. Später will Jürgen
Onken uns an Bord besuchen und rutscht barfuß von dem Brett. "Gott
sei Dank" ist nichts Schlimmes passiert. Georg hat Rückenschmerzen
und Jürgen wollte ihm Tabletten bringen. Das Wetter ist immer noch
traumhaft. Es wird ein vorzügliches Abendmahl vorbereitet. Um 18
Uhr sehen wir einen zauberhaften Sonnenuntergang. Abends genießen
wir das fröhliche Beisammensein an Bord
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Mittwoch, 10.10.2001
Wir hatten, wie immer, ein reichliches Frühstück, klaren auf
und legen gegen 9.30 Uhr ab, um in einer Badebucht zu baden. Unser Ziel
ist vorerst ein Ankerplatz zwischen den Inseln Otoci und Hvar. Später
wollen wir die Stadt Hvar anlaufen. Es ist wunderschönes Wetter,
die Laune ist gut. Hvar ist bei nordwestlichen Winden nicht geschützt,
deshalb laufen wir in die Marina Palmizana ACI Club ein; eigentlich ab
Ende September geschlossen; wunderschöne Bucht mit guten Anlagen
an der Insel Sv Klement (Pahlemi Otoci). Wir baden und wandern. Abends
spazieren wir über die Insel zur anderen Seite, wo wir drei gute
Konobas vorfinden und trinken mit Dickies Crew ein Glas Wein, schauen
dabei auf die dunkle Bucht. Danach erleben einige von uns ein fröhliches
Singen mit Fritz auf der Aries. Lore, Georg und Petra machen feuchtfröhliche
Völkerverständigung mit Polen, die mit ihrem Schiff uns gegenüber
am Steg liegen. Die Nacht ist unruhig; NW 5-6 Bft, Wellen in der Bucht.
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Donnerstag,
11.10.2001
Die Sonne scheint, es ist warm, die Schiffe schaukeln ein wenig. Um 8.30
Uhr sitzen alle am Frühstückstisch, einige etwas verkatert,
aber guter Stimmung. Unser Törn soll heute nach Split in die Marina
gehen. NW bedeutet Kreuztörn. Bei uns an Bord herrscht übrigens
ein zärtlicher Ton: "Schatzi, gehst du mit zum Einkaufen?"
"Ja, Mausi." Wir haben viel Spaß. Ach, es ist schön
in der Palmizana Bucht!!! Alle fünf Schiffe liegen nebeneinander,
Wir legen gegen 10 Uhr ab und haben zuerst eine herrliche Kreuz bei nordwestlichen
Winden von 4 bis 4,5 Bft, später können wir anliegen. Um 14.30
Uhr laufen wir in die Marina ein. Split ist die größte Stadt
und der größte Hafen Dalmatiens mit 250.000 Einwohnern. Wichtig
ist der Diokletianpalast (295 - 305) mit Kirche des Heiligen Domino (ehem.
Mausoleum). Irmtraud will den langen Weg zum Flughafen antreten, um eventuell
das Flugticket zu tauschen. Wünschen wir ihr Erfolg!!! Wir machen
uns auf den Weg, um die Altstadt von Split zu besuchen, und wir sind fasziniert.
Der ehemalige Palazzo ist zu Wohnstätten aufgeteilt und umgebaut
worden. Wir sehen die alten Mauern und Säulen; das Mausoleum ist
zur Kathedrale geworden; wir besteigen den großen Glockenturm und
haben einen fantastischen Rundumblick; einfach grandios. Etwas außerhalb
von Split, Richtung Trogir, sind die Ruinen von Salona, der einstigen
großen Festung und Geburtsort des Kaisers Diokletians (geb. um 240
nach Chr.). In nur 10 Jahren ließ der Kaiser den 30.000 m2 großen,
viereckigen Palast mit 16 Türmen errichten, das heutige Split. Nach
der guten Stadtführung durch Petra essen wir gemeinsam Pizza und
spazieren zurück an Bord. Lore geht sofort in die Koje, es geht ihr
nicht so gut, aber alle anderen sind auch etwas müde. Kurz nach 22
Uhr kehrt Ruhe ein an Bord.
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Freitag, 12.10.2001
Heute frühstücken wir schon um 7.30 Uhr, denn Irmtraud will
zum Verkehrsbüro, aber es stellt sich später heraus, dass bezüglich
der Umbuchung nichts zu machen ist. Schade für Irmtraud; Lore, Georg,
Petra und Markus wollen noch einmal nach Split. In der Nacht hat es ziemlich
gepustet, aber nun scheint die Sonne wieder warm. Uno und Anita machen
einen schönen Spaziergang in Hafennähe. Um 11 Uhr legen wir
ab, es sind noch 15 sm zum Ausgangshafen Trogir. Nach einer wirklich traumhaften
Segelei (schade, unsere Reise geht zu Ende) werfen wir in einer Badebucht
den Anker und genießen vorerst zum letzten Mal das Baden im Mittelmeer.
Gegen 17 Uhr legen wir in Trogir mit einem Supermanöver an. Toll,
Georg! Lore und Georg haben heute morgen auf dem üppigen Fischmarkt
in Split Thunfisch-und Haifischsteaks gekauft (die Märkte sollen
großartig gewesen sein!). Wir haben eine vorzügliche "Henkersmahlzeit"
mit Rukula- und Reissalat, vorzüglich!! Lore und Petra müssen
heute Nacht um 5 Uhr starten, deshalb packen sie erst ihre Taschen, und
dann sitzen wir noch gemütlich beisammen. Wir sind uns einig, dass
wir einen traumhaften Törn hinter uns haben! (Vielleicht manchmal
ein bisschen wenig Wind!) Ja, es wird noch ein feuchtfröhlicher Abend.
Lore und Petra feiern tüchtig mit. Unsere "Vivaldi" füllt
sich immer mehr mit Leuten von den anderen Crews, die ihre Alkoholreste
mitbringen. Für Anita, die zum Schluss Unentwegte von Bord schickt,
wird es spät. Na, ja, schlafen kann sie daheim.
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Samstag,
13.10.2001
Wir sind ganz froh darüber, dass uns die Endreinigung an Bord erspart
bleibt. So haben wir noch Zeit, bei sehr großer Hitze (35 C) in die
Altstadt von Trogir zu marschieren und die letzten Kuno auszugeben. Die
Taschen stehen fertig gepackt an Bord. Schade, dass man nicht noch einmal
schwimmen kann. Na, eine kühle Dusche in den hervorragenden Waschräumen
tut es auch. Wir sind ein wenig melancholisch; es war so schön; die
Kameradschaft und Hilfsbereitschaft an Bord war vorbildlich. Um 16 Uhr fährt
uns ein Bustaxi zum Flughafen, um 18.05 Uhr startet unser Flugzeug in die
Heimat nach Hannover. Vorbei, doch die Erinnerungen werden bleiben. Wir
danken auf diesem Wege unserm Skipper Georg und seiner lieben Lore für
die hervorragende Führung unserer "Vivaldi" und die gute
Betreuung.
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Logbuchführerin:
Anita Thyselius
Foto´s:
Georg Brau
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